Da meine Hochzeit mittlerweile schon zwei Jahre her ist, und der Blogeintrag seitdem auf seine Vollendung wartet, war es allerhöchste Zeit! Zumal ich schon mehrfach gefragt wurde, was und wie ich das gemacht habe. Das Thema ist wieder “Nerdy Wedding” – zum zweiten Mal. Der erste Teil handelte von einer Hochzeits-Webseite, die wir für Gäste und Familie erstellt hatten und dieser Teil soll handeln von unserem Photo Booth.
Eine Photobooth besteht, und das kann sich jeder vermutlich denken, aus einer Kamera mit Stativ. In unserem Fall eine Canon EOS Spiegelreflex Kamera. Wir haben auf einen externen Blitz verzichtet. Dieser kann aber, je nach Location, sinnvoll sein. In unserem Fall lieferte aber auch der integrierte Blitz brauchbare Ergebnisse. Wenn wir es uns hätten heraussuchen können (oder vorher daran gedacht hätten), hätten wir einen indirekten externen Blitz verwendet. Der auf den Bild links zu sehende Scheinwerfer diente lediglich der Dekoration und brachte nicht wirklich viel zusätzliches Licht.
Da unser Stativ leider nicht groß genug war, fuhren wir die Beine fast komplett ein, und stellten es auf einen Bistro-Tisch um die nötige Augenhöhe zu erreichen. Sieht komisch aus, hatte aber den großen Vorteil, dass wir die für die Selbstauslösung notwendige Infrarotfernbedienung samt einer kurzen Anleitung auf dem Tisch unter der Kamera platzieren konnten. Wir verwendeten dabei den original Canon Infrarot-Selbstauslöser RC-6. Wir hatten hiervon zwei gekauft, sollte einer während der Party verloren gehen. Häufig war es aber auch so, dass Gäste sich gegenseitig fotografiert haben – nicht immer kam der Fernauslöser zum Einsatz.
Den Abstand zur Wand, die als relativ neutraler Hintergrund diente, haben wir so gewählt, dass die Gäste bequem davor stehen konnten, und trotzdem vollständig im Bild waren. Lieber den Abstand, und damit den Bildausschnitt, etwas größer wählen und brauchbare Bilder bekommen die man croppen kann, als halbe Köpfe. Für die Gäste hatten wir einige Utensilien, die sie im Bild benutzen können – einige davon sind im Bild links zu sehen. Hier sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Schön sind dabei aber immer auch Schreibtafeln für individuelle und lustige Nachrichten auf den Fotos.
Neben den Utensilien hatten wir auch einen Foto-Rahmen. Manche nehmen einen alten Bilderrahmen, wir haben uns für eine Art Polaroid-Rahmen entschieden den wir selbst aus Sperrholz (sehr dünnes und kostengünstiges Holz aus dem Baumarkt) selbst gesägt und gestrichen hatten. Die Beschriftung (Name des Brautpaares, Datum und Logo) haben wir mit einer mit einem Schneideplotter geschnittenen Folie unten auf den Rahmen aufgeklebt.
Kommen wir nun zum nerdigen Teil des Photo-Booths. Bisher war ja alles relativ selbstverständlich und nicht nerdig. Die Idee hinter dem Folgenden ist, dass es sehr schade ist, die gemachten Bilder der Hochzeitsgesellschaft an dem Abend vor zu enthalten. Auch sollten sie eventuell andere Gäste dazu motivieren eigene Bilder zu machen. Wir wollten die Fotos sofort in einer Slideshow dem Saal vorführen! Aus dem Grund haben wir einen Fernsteher aufgestellt (oberes Bild, linker Bildrand). An diesem Fernseher habe ich per HDMI ein Macbook angeschlossen auf dem eine Slideshow Software lief die sich ständig aus einem Verzeichnis neue Fotos nahm. Die Software gibt es leider nicht mehr – daher kann ich sie leider nicht mehr verlinken. Aber ich bin mir sicher, mit etwas Recherche, findet man eine Andere. Wichtiges Kriterium dabei ist, dass sie nicht nur vorher festgelegte Bilder als Slideshow anzeigt, sondern sich währenddessen aktualisiert! Nicht jedes Programm kann das – leider. Damit wir, bevor Fotos der Photobooth gemacht wurden, nicht eine leere Slideshow haben, haben wir Slides gemacht mit Fun-Facts zur Hochzeit und des Brautpaares. Beispielsweise wie weit die gesamte Strecke der Anreisen aller Gäste waren, wie viele Tage sich das Brautpaar schon kennt und vieles mehr. Das haben wir garniert mit einigen Fotos vom Kennenlernen über Verlobung bis zur Hochzeit. Auf diese Art und Weise ist ständig etwas Anderes zu sehen in der Slideshow.
Wie kommen nun die Fotos von der Kamera auf den Computer? Hierzu habe ich drei 8GB Eye-Fi Karten gekauft. Drei aus dem Grund, damit man mindestens eine Ersatzkarte hat und, da sie nur 8GB haben, wäre ein Wechsel so einfach möglich. Die Karten sind, speziell über eBay, relativ günstig zu bekommen. Die zweite Karte habe ich für eine normale Digitalkamera gedacht. Diese sollte unter den Gästen rum gehen damit sie lustige Fotos der Party machen. Die Eye-Fi Software auf dem Mac, in welche die drei Karten eingebunden sind, empfangen die Daten der Karten und legt die Fotos in den Ordner der Slideshow. Zu beachten ist jedoch, dass die Reichweite der Karten über WLan nicht so groß ist. Maximal 1o bis 15 Meter vom Mac entfernt haben diese noch funktioniert – darüber hinaus nicht. Sollte die Verbindung jedoch kurz nicht möglich sein, synchronisiert sich die Karte spätestens dann, wenn sie wieder in der Nähe ist. Die Karten funken selbstverständlich auch nur dann, wenn die Kamera eingeschaltet ist! Ausserdem saugen sie ziemlich am Akku. Ein Ersatzakku für die Kamera ist daher von Vorteil. Unsere Spiegelreflex hat jedoch den ganzen Abend mit nur einem Akku durchgehalten.
Am Ende des Abends hat man dann eine tolle Unterhaltung und einen tollen Blickfang auf dem Bildschirm oder Leinwand (was auch immer man verwendet) und hat alle Fotos bereits auf dem Rechner um sie dann ggf. auf der Hochzeitswebseite weiter zu verwenden.
Viel Spaß beim Nachmachen!